Zeit wird oft als der größte Engpass des 3D-Drucks definiert. Es stimmt, dass es bei der Verwendung von FDM, SLS oder einigen anderen 3D-Drucktechnologien eine Weile dauern kann, bis ein großer Druck fertiggestellt ist (weitere Informationen zu verschiedenen Drucktechniken finden Sie in unserem Expertenratgeber zum 3D-Druck).
Aber Druckzeit ist passive Zeit; sie erfordert keine Intervention oder ständige Überwachung durch einen Techniker. Bei richtiger Handhabung können Drucker so eingerichtet werden, dass sie ganz von selbst drucken und die Vorlaufzeit für die Erstellung von maßgefertigten Orthesen drastisch verkürzen.
Die 3D-Modellierung bringt eine zweite und noch bedeutendere zeitliche Einschränkung mit sich. Die manuelle 3D-Modellierung bestimmter Orthesen von Grund auf kann bei komplizierteren Designs Stunden oder sogar Tage dauern. Ein häufiger Fehler von Orthopädietechnikern - die spontan einen 3D-Drucker kaufen - ist, dass sie nicht recherchiert haben, wie sie vom Scan zum 3D-Modell kommen. Daher wird die 3D-Modellierungsphase oft als der größte Engpass für die Implementierung von 3D-Technologien im O&P-Bereich identifiziert.
"Die 3D-Modellierung wird so lange ein Engpass bleiben, wie die orthopädische Industrie nicht die nötige Zeit und Ressourcen in die 3D-Modellierung investiert. Nur dann werden wir das Potenzial ausschöpfen. Modellierungsfähigkeiten brauchen Zeit, um erworben zu werden. Wir müssen bereit sein, Fehler beim Erlernen neuer Fähigkeiten zu akzeptieren, um traditionelle Methoden zu ersetzen." Kantharuban Neminathan, CAD CAM Orthesen-Designer bei The London Orthotic Consultancy & LOC Manufacturing Ltd
Das ist schade, denn es ist der Schritt, bei dem Ihre Kreativität den größten Einfluss auf die Orthese haben kann, und durch die Verwendung der richtigen Software und Dienstleistungen kann er erfrischend unkompliziert sein. Der Einsatz von CAD-Software erfordert ein spezifisches Know-how und viel Erfahrung, was unter Orthopädietechnikern eher unüblich ist und eine steile Lernkurve impliziert.
Zu verstehen, wie CAD-Software funktioniert, ist ein ziemlich komplexer und zeitaufwändiger Prozess. Glücklicherweise wurde spezielle halbautomatische O&P-Software entwickelt, um den 3D-Modellierungsprozess von Orthesen zu erleichtern. Es können zwei Hauptkategorien unterschieden werden:
1. O&P-Anpassungs-Software
Diese sind sehr anwendungsspezifisch; sie werden nur zur digitalen Erstellung einer bestimmten Art von Orthesen (z. B. Einlagen) verwendet. Diese Softwarelösungen sind leicht verständlich und intuitiv, erlauben es dem Anwender aber nicht, zu modellieren. Es werden Standardvorlagen generiert mit der Möglichkeit, eine begrenzte Anzahl von Parametern wie Abmessungen und Farben zu ändern.
2. O&P-Modellierungssoftware
Diese sind vielseitiger; generell können verschiedene Arten von Orthesen modelliert werden, auch von Grund auf. Diese sind darauf ausgelegt, einen reibungsloseren Designprozess für O&P-Anwendungen im Vergleich zu allgemeiner CAD-Software zu ermöglichen. Auch wenn diese Art von Software manchmal schneller ist als allgemeine CAD-Software, kann sie dennoch sehr kompliziert sein.
Im Allgemeinen erfordert die 3D-Modellierung eine Menge technisches Wissen. Zum Beispiel müssen Sie während der Modellierungsphase die Fähigkeiten des Druckers, den Sie für die Herstellung der Orthese verwenden, im Auge behalten. Wenn dies nicht der Fall ist, ist es wahrscheinlich, dass der Druck fehlschlägt. Bei komplexeren Orthesen ist es eine gute Idee, den Modellierungsschritt an Experten auszulagern, die Verfahren und Vorlagen eingeführt haben, um Teile des Prozesses zu automatisieren und so zeit- und kosteneffizienter zu arbeiten. Weitere Informationen zu den verschiedenen Arten der 3D-Modellierung finden Sie in unserem aktuellen Expertenratgeber.
In diesem Jahr haben wir eine revolutionäre Lösung zur Scan-Entzerrung und 3D-Modellierung eingeführt. Ein benutzerfreundliches 3D-Modellierungstool, das Sie Schritt für Schritt durch den Konstruktionsprozess führt, ermöglicht es Ihnen, Orthesen für das Handgelenk und den Unterarm gemeinsam mit dem Patienten anzupassen und zu modellieren. Sie erhalten die gleiche kreative Freiheit wie bei einer CAD-Software, jedoch ohne die steile Lernkurve. Gestalten Sie die Form der Schiene selbst: Schienenlänge, Position der Alveolen, Daumenimmobilisierung,... Lust auf eine Demonstration? Lassen Sie es uns wissen.
